Erinnerungen an das Erzgebirge vom 27.6 bis 1.7.14
Die Tour der Rollerfreunde Hildesheimer Land führte mit 19 Teilnehmern nach Sachsen.
In fünf Tagen wurden insgesamt 1220 Kilometern dem Tacho gutgeschrieben.
Die Planungen für diese Fahrt - wie Vorrausfahrt, Zimmersuche und Streckenabfahrt - liefen durch Uwe und Winfrid bereits seit November 2013. Vielen Dank dafür. Jedoch ergaben sich unvorhersehbare Herausforderungen wie Zimmerabsage wegen Gasthausschließung und Meldungen wie „Erdbeben im Erzgebirge“.
Am Freitag erfolgte die Anfahrt in zwei Gruppen. Sie wurde mit 347 Kilometer, einer Fahrzeit von 5 Stunden und Pausen von 2,5 Stunden berechnet. Sie führte durch den schönen Harz über Braunlage zum Kyffhäuser, Apolda, Rudolstadt, Zwickauer Mulde zum Zielort Ehrenfriedersdorf. Eine kurvenreiche Fahrt. Durch Umleitungen sowie Fehlinterpretation des Navis kam dann doch der ein oder andere Kilometer hinzu. Hauptsache man kommt unfallfrei und trocken ans Ziel.
Wir belegten die Pension „Sommerfrische“ und das Gasthaus „Die Burg“. Die Unterkünfte lagen durch Umleitung getrennt weit auseinander. Die heimischen zwei Taxenunternehmen schafften es am Freitag nicht eine Fahrt durchzuführen. Der Wirt von Gasthaus „Die Burg“ bewies Kundenfreundlichkeit und organisierte den Transport für die Zusammenführung der Rollerfreunde. Nach deftiger Mahlzeit stand einem gemütlichen Beisammensein nichts mehr im Wege.
Am Samstag führte dieTour über Zschopau nach Augustusburg. Im Jagdschloss konnten wir uns die bedeutendste Motorradsammlung Europas auf 1200 qm mit 175 Exponaten anschauen. Dort kann die technische Entwicklung des Zweirades von 1885 bis heute begutachtet werden. Alternativ sahen sich einige eine Greifvogelshow an. Hier hätte man länger bleiben können, doch unsere Rundfahrt sollte uns noch mehr zeigen.
Über Eppendorf und Sayda steuerten wir das weltberühmte Spielzeugdorf Seiffen an. Geparkt wurde neben dem Wahrzeichen der Stadt, der spätbarocken Bergkirche. Die heimischen Handwerksbetriebe fertigen diese Kirche in Miniaturform an. Wer in den vielen Andenkenläden nichts findet hat schon alles. Aber Essen und Trinken passt immer noch rein.
Weiter ging es hoch auf den Schwartenberg, dort hat man auf 789 Meter einer 360 ° Rundumsicht. Die geschäftstüchtige Wirtin der Gaststätte Schwartenbergbaude empfing uns herzlich, sodass wir länger verweilten. Wir hatten viel Spaß, mit großer Mühe lösten wir das T-Puzzle und andere Rätsel die uns die Wirtin der Baude zur Unterhaltung anbot.
Über Neuhausen, Zölblitz, Wolkenstein steuerten wir unsere Quartiere wieder an und ließen den Abend ausklingen.
Am Sonntag war das erste Ziel das Zughotel mit Restaurant in Wolkenstein. Für die vielen Neugierigen gab es leider keine Besichtigung der Übernachtungsmöglichkeit, aber einer (Winfrid), hat eine Privatführung bekommen.
Weiter über Marienberg und Olbernhau drohten dann in Kühnhaide Regenwolken mit der Entleerung. Die geplante Tour wurde über Steinbach nach Annaberg-Buchholz gekürzt. Wir parkten im Schutz der Kirche und speisten im griechischen Restaurant. Hier überforderten wir mit der Anzahl der Bestellungen den Ober und den Beikoch. Wir sind satt geworden und das Schauer war vorbei. Danach wollten wir aus den Regenklamotten raus und fuhren auf dem schnellsten Weg zur Unterkunft zurück. Die Wettervorhersage für den kommenden Tag zwang zu Alternativplanungen für den Montag.
Am Montag teilen sich die Bedürfnisse. Eine Gruppe schonte die Gesäßmuskeln und fuhr mit dem Linienbus nach Chemnitz. Am Fuße des Schlossberges fanden die Rollerfreunde „Das Kellerhaus“. Es ist das älteste Lokal der Stadt und sie durften einen Blick in das Kellergewölbe werfen. Im Biergarten ließ es sich aushalten. Auch in Chemnitz erwischte die Gruppe ein kurzen Schauer, aber sie steuerten den Ratskeller an und bestaunten das Ambiente mit den Deckenbemalungen.
Die andere Gruppe rollte mit 10 Maschinen unter der Führung von Rolf in Richtung Oberwiesenthal. Auf dem Fichtelberg (1215 NN) war dichter Nebel. Mangels Fernsicht ging es zum Kaffee ins Hotel "Fichtelberghaus", in dem die "schönsten Klöße des Erzgebirges", leider nur auf der Postkarte, bewundert werden konnten.
Weiter ging es abwärts in Richtung tschechische Grenze zum Zielort Karlsbad. Eine sehr schöne Stadt mit eindrucksvollen Villen, schöner Fußgängerzone, aber im Zentrum wenig Parkmöglichkeiten für Roller. Nachdem wir den Kampf mit dem Parkscheinautomat (nur Kronen) gewonnen hatten, ging es zum Mittagessen. Auf eine Stadtrundfahrt mit Kutschen wurde mangels Zeit verzichtet. Der Besuch der Orgelpfeifen in Scheibenberg fiel wegen stark aufkommenden Regens aus.
Es war ein aufregender Tag mit Sonne, Wolken, Nebel, Regen und viel Wind.
Obwohl Montag im Gasthaus „Sommerfrische“ Ruhetag war, zauberten die Wirtsleute ein kalt warmes Büfett und versorgten uns vorbildlich. Anschließend konnte noch in gemütlicher Runde Fußball geschaut werden.
Am Dienstag starteten wir zur Rückreise in zwei Gruppen. Der Wettergott meinte es gut mit uns. Die Umleitungen zwangen zum improvisieren und brachten die Rückfahrroute etwas außer Kehr. Nach rund 360 km kamen wir unfallfrei wieder in der Heimat an.
Reisen macht Spaß, besonders bei gemäßigten rollerfreundlichen Temperaturen.
Die nächste Tour ist schon in Planung.